Der Landkreis Kitzingen ist umgeben von den Autobahnen A3 sowie der A7. Die Bahnlinie Würzburg - Nürnberg verläuft mitten durch die Stadt Kitzingen. Der stetig wachsende Schwerverkehr auf den Fernstraßen und dem Schienennetz ist eine Herausforderung für die Feuerwehren.

Der Fachbereich Gefahrgut der Feuerwehr Kitzingen führt deshalb im Rahmen der Feuerwehrdienstvorschrift 500 entsprechende Ausbildungen und Schulungen durch, um im ABC-Einsatz (Atomar-Biologisch-Chemisch) geeignete Erstmaßnahmen, wie z.B. Menschenrettung oder Abwehr von Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt zu ergreifen. Hier werden regelmäßig Übungen zum sicheren Umgang mit der Beladung, der Ausrüstung, sowie den dazugehörigen Sondergeräten durchgeführt.

Die Feuerwehren im Landkreis Kitzingen sind mit erweiterter Grundausrüstung zur Abarbeitung solcher ABC-Einsätze ausgestattet. Dazu zählen unter anderem flüssigkeits- und gasdichte Chemikalienschutzanzüge, Messtechnik zur Erkennung der im Einsatz am häufigsten vorkommenden Chemikalien und einfaches Abdichtmaterial. Außerdem steht umfangreiches Material zur Dekontamination zur Verfügung. Die notwendige Ausstattung zur erweiterten Beseitigung von ABC-Gefahren wird im Einsatzfall mit dem Gerätewagen Gefahrgut zugeführt. Dieses Fahrzeug hat seinen Standort bei der Feuerwehr Kitzingen. Eine Sonderausstattung Messen für den Bereich A- und C-Einsatz ist auf einem Rollwagen verlastet, welcher mit dem Versorgungs-Lkw zur Einsatzstelle gebracht wird.

Die sogenannte Dekontamination bezeichnet das Entfernen von CBRN-Gefahrstoffen vom Körper oder von verschmutzter Ausrüstung und stellt somit eines der wichtigsten Elemente des Gefahrguteinsatzes, insbesondere für die Sicherheit der Bevölkerung und der Einsatzkräfte, dar. Hierzu ist im Landkreis Kitzingen ein eigens dafür bestücktes Dekon-P Fahrzeug (Dekontamination Person / Personal) bei der Ortsteil Feuerwehr Sickershausen stationiert. Darauf ist die vollständige Ausrüstung zur Dekontamination (Stufe II und III) von Einsatzkräften und betroffenen Personen verladen. Im vollständigen Aufbau ist hiermit sogar das Abduschen mit Warmwasser in Trinkwasserqualität an der Einsatzstelle möglich.

Bereits 1993 wurde ein so genannter Ölschadensanhänger (kurz: ÖSA) durch den Landkreis Kitzingen bei der Stadt Feuerwehr stationiert. Die Ausstattung des Anhängers ermöglicht das sichere Arbeiten bei Unfällen mit brennbaren oder anderen gefährlichen Stoffen, sie wurde immer wieder erneuert und ergänzt. Auch heute noch stellt der Ölschadensanhänger zusammen mit der Ausrüstung des Rüstwagens eine Kernkomponente der Kitzinger Gefahrgutausstattung im Bereich Gewässerschutz dar. Die Öl Sperre wird durch den THW Ortsverband Kitzingen an die Einsatzstelle gebracht und mit dem Landkreisfeuerwehrboot eingezogen.